PostgreSQL - Fragen und Antworten ================================= zum Chemnitzer Linux-Tag 2004 von Peter Eisentraut Nachdem Open-Source-Software in vielen Bereichen mittlerweile voll akzeptiert ist, haben es viele Anwender bisher nicht gewagt, unternehmenskritische Anwendungen auf Open-Source-Datenbanken aufzubauen. Mittlerweile findet sozusagen eine zweite Revolutionswelle statt. Es besteht ein enormes Interesse, wichtige Anwendungen auf Basis von Open-Source-Datenbanken zu implementieren oder dahin zu portieren. Da PostgreSQL eine der leistungsfähigsten Open-Source-Datenbanken ist, steht es bei diesem gesteigerten Interesse natürlich an vorderster Front. Zwischen der Idee, eine Open-Source-Datenbank in Betracht zu ziehen, und der Entscheidung für eine Lösung stehen viele Fragen für die Interessenten. Einige dieser Fragen können anhand der Dokumentation oder mit Hilfe von Mailing-Listen geklärt werden. Zu anderen gibt es kaum Informationen oder die Informationen sind zu zerstreut oder die Interessenten möchten kontroverse Themen nicht auf Mailing-Listen diskutieren. Daher organisieren PostgreSQL-Entwickler und -Anhänger (also auch ich) weltweit Präsenzen auf Kongressen, Messen und Treffen um den Anwendern und Interessenten Rede und Antwort stehen zu können. Aus derartigen Veranstaltungen ziehen ich meine Erfahrungen und möchte mit diesem Vortrag proaktiv auf die Fragen der Anwender und Interessenten eingehen. In dem Vortrag möchte ich ansatzweise auf die aktuell interessantesten Themen im Bereich PostgreSQL eingehen. Das soll den Zuhörern die Möglichkeit geben, einen Überblick oder Einstieg in ein Thema zu finden und die verfügbaren Resourcen selbst auszuwerten. Außerdem kann man sich anschließend zum tiefergehenden Gespräch am Demostand des Projekts treffen. Auf folgende Hauptthemen möchte ich eingehen: Worin unterscheidet sich PostgreSQL von anderen Datenbanksystemen? Das ist natürlich die zentrale Frage für neue Interessenten. Dabei muss man sowohl die anderen Open-Source-Datenbanken vergleichen und auch erläutern, inwiefern man mit den kommerziellen Anbietern mithalten kann. Prinzipiell steht PostgreSQL in allen drei Dimensionen Features, Performance und "Preis" (oder Lizenz) im Vergleich mit allen Konkurrenten gut da. Wie kann man Hochverfügbarkeit realisieren? Viele Anwender möchten ihre unternehmenskritischen Datenbankanwendungen durch Hochverfügbarkeitslösungen absichern. Das Fehlen von Lösungen bzw. Informationen darüber war bisher immer ein Hindernis für den Einsatz von PostgreSQL. Dabei heißt Hochverfügbarkeit nicht immer gleich Replikation. Ich möchte den Zuhörern erläutern, wie man mit verschiedenen Mitteln und Aufwand verschiedene Grade von Ausfallsicherheit realisieren kann, z.B. mit redundanter Hardware, verteilten Transaktionen oder diversen Replikationslösungen. Welche grafischen Administrationswerkzeuge gibt es? Mittlerweile gibt es hier für PostgreSQL verschiedene leistungsfähige Lösungen, welche allerdings aus verschiedenen Gründen bei vielen Anwendern unbekannt sind. Außerdem haben Interessenten verschiedene Erfahrungen mit anderen Datenbanksystemem und daher unterschiedliche Erwartungshaltungen. Ich möchte verschiedene Anwendungen kurz vorstellen und demonstrieren, damit die Zuhörer sich etwas aussuchen können, was sie interessiert. Hier plane ich eventuell praktische Vorführungen der entsprechenden Programme. Woher bekommt man Support? Diese Frage ist sicher für den unternehmenskritischen Einsatz auch von Bedeutung. Bei anderen Datenbanksystemen ist diese Frage meist klar, da eine Firma hinter dem Produkt steht. Bei PostgreSQL gibt es weltweit unabhängige Dienstleistungsanbieter. Ich möchte dieses Prinzip erläutern und erklären, wo man Kontakt aufnehmen kann. Natürlich ist es für Besucher auf dieser Veranstaltung auch interessant zu sehen, wie sich das Projekt selbst entwickelt. Daher möchte ich abschließend auch noch kurz darauf eingehen, welche aktuellen und zukünftigen Entwicklungen es im Projekt gibt. Die einschlägige Website ist http://www.postgresql.org/. Dort finden sich auch Links zu allen relevanten Themen. Außerdem werde ich noch eine Liste von Websites zu den vorgestellten Programmen und Lösungen zusammenstellen, die dann verteilt werden könnte.