Beitragstitel: 3D-VDI unter Linux - Konzepte und Technologien Kurzpaper: In vielen Entwicklungsabteilungen, beispielsweise in der Automobilbranche, geht der Trend immer weiter weg von der leistungsfähigen Workstation unter dem Schreibtisch, hin zum im Rechenzentrum gehosteten 3D-fähigen Desktop. Die Gründe hierfür sind vielfältig, angefangen bei Aspekten wie Arbeitnehmerüberlassung, schnellerem Zugriff auf die Storageinfrastruktur im Rechenzentrum und gestiegener räumlicher Flexibilität, sei es durch Heimarbeitsplätze oder der sicheren Anbindung von Zulieferfirmen teils auf anderen Kontinenten. Aber auch profane Gründe wie eine reduzierte Geräusch- und Wärmeentwicklung im Büro können den Wunsch zu einer Auslagerung begünstigen. Auch wenn das zugrundeliegende Konzept "Thin Clients vs. Fat Clients" beileibe nicht neu ist, ändert sich einiges im Vergleich zu einem klassischen Terminalserver sobald 3D-Beschleunigung erforderlich wird. Die Herausforderung steigt weiter, wenn die Desktops unter Linux laufen sollen, wie sie beispielsweise von Ingenieuren im "Computer Aided Engineering" (CAE) für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden. Bis vor einiger Zeit bestand die Linux-Unterstützung der etablierten Anbietern ausschließlich aus Clients für Linux, die einen Zugriff auf Windows-Systeme ermöglichen. Inzwischen stehen allerdings mit Citrix HDX 3D Pro [1], HP Remote Graphics [2], Nice DCV [3] und VMware Horizon [4] ein bunter Strauß an Lösungen zur Verfügung, der auch den Zugriff auf 3D-beschleunigte Linux-Desktops bietet. Darüber hinaus bieten einige eine Integration in bestehende Windows-Lösungen für "Virtual Desktop Infrastructure" (VDI), was eine zentrale Verwaltung der Umgebung und betriebssystemunabhängige Bereitstellung von Anwendungen über eine Vielzahl von unterschiedlichen Clients hinweg ermöglicht. Neben Verbesserungen an der Softwarefront beginnen auch technische Hürden wie eine oft notwendige 1:1 Zuordnung zwischen Grafikkarte und Desktopsitzung, die Konsolidierungsbemühungen erschweren, zu fallen. So bietet NVIDIA mit der "NVIDIA Grid (vGPU)" Technologie [5] Möglichkeiten, entsprechende unterstützte Grafikkarten für mehrere Sitzungen auf einem Host-System aufzuteilen, was in komplett virtualisierten Umgebungen deutlich von Vorteil ist - und inzwischen auch Linux unterstützt. Der Vortrag stellt die etablierten Linux-Lösungen und Protokolle aus diesem Umfeld vor, zeigt welche Erfahrungswerte und Betriebsmodelle aus der Praxis mit und ohne Virtualisierung im Kundeneinsatz dazu vorliegen und gibt Tipps, was bei einer Einführung dieser noch recht jungen Technologie zu beachten ist. Ein spezielles Vorwissen der Zuhörer wird nicht vorausgesetzt. Interesse an der gegebenen Problemstellung ist sicherlich von Vorteil, um eine rege Diskussion und Erfahrungsaustausch zu gewährleisten. Eine Live-Demo ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht geplant, dies könnte sich aber mit Verfügbarkeit einer entsprechenden Teststellung und Lizenzen noch ändern. Weiterführende Links - Zugriff jeweils 09.01.2017: [1] Citrix HDX 3D Pro https://www.citrix.de/products/xenapp-xendesktop/hdx-3d-pro.html bzw. https://www.citrix.com/blogs/2016/04/04/virtualize-linux-3d-applications-with-hdx-3d-pro-for-linux/ [2] HP Remote Graphics http://www8.hp.com/us/en/workstations/remote-graphics-software.html [3] Nice DCV https://www.nice-software.com/products/dcv [4] VMware Horizon https://www.vmware.com/de/products/horizon/horizon-linux.html [5] NVIDIA Grid http://www.nvidia.de/grid/technology/