Digitale Souveränität — Wie geht das ohne Bullshit-Bingo? In einer digitalisierten Wirtschaft stellt die Abhängigkeit von Cloud-Diensten und deren Anbietern eine zentrale Herausforderungen für Unternehmen und Organisationen dar. Die Nutzung von Public Cloud-Diensten bietet zahlreiche Vorteile wie Flexibilität, Skalierbarkeit und die Möglichkeit, komplexe IT-Infrastrukturen zu nutzen ohne dabei hohe Investitionen aufbringen zu müssen. Diese Vorteile gehen jedoch oft mit dem Risiko von sogenannten Vendor-Lock-In Effekten einher. Das bedeutet, dass Unternehmen, die sich für bestimmte Cloud-Dienste entscheiden, langfristig in ihren Möglichkeiten eingeschränkt sind, zu einem anderen Anbieter zu wechseln, ohne hohe technische und finanzielle Hürden überwinden zu müssen. Diese Abhängigkeiten können nicht nur die Flexibilität und Innovationsfähigkeit der Unternehmen einschränken, sondern gefährden auch die Autonomie und Kontrolle über ihre eigenen Daten und IT-Prozesse. Deshalb ist es entscheidend, Strategien zu entwickeln, um das Risiko der digitalen Abhängigkeit zu minimieren und gleichzeitig die Vorteile von Cloud-Technologien optimal zu nutzen. Leider ist dieses Risiko in Unternehmen oft unbekannt oder unbeachtet, sodass Abhängigkeiten entweder unterschätzt oder versehentlich in Kauf genommen werden. Die fehlende Möglichkeit der Quantifizierung digitaler Abhängigkeiten ist einer der Hauptgründe dafür. Gleichzeitig wird diese Wissenslücke von einigen omnipräsenten Marktteilnehmern durch geschicktes Marketing ausgenutzt: es wird mit digitaler Souveränität geworben, in Wirklichkeit aber weiterhin Abhängigkeiten geschaffen. Im Vortrag wird vorgestellt, wie der Begriff „Digitale Souveränität“ definiert werden kann. Darauf aufbauend stellen wir unsere Quantifizierung vor, mit welcher die digitale Souveränität einer zu untersuchenden Infrastruktur in konkrete Zahlen gefasst werden kann, was einerseits das Risiko von bestehenden Abhängigkeiten greifbar macht, konkrete Handlungsmöglichkeiten zum Abbau der Abhängigkeiten aufzeigt sowie verschiedene Infrastrukturen vergleichbar macht. Wir stellen auch die Rolle von Open Source zur Erlangung digitaler Souveränität dar, welche Risiken dabei existieren und wie die Community mit diesen Risiken umgehen kann.