Dieser Vortrag stellt den weit verbreiteten Editor
Gnu Emacs vor, der sich durch extremen
Leistungsumfang und Flexibilität auszeichnet.
Mehrere Dateien können gleichzeitig in verschiedenen
Fenstern bearbeitet werden. Vorgenommene Änderungen können jederzeit
wieder beliebig weit rückgängig gemacht werden. Komprimierte und
gepackte Dateien werden erkannt, entpackt und automatisch wieder im
ursprünglichen Format abgespeichert, ohne je im Klartext auf Platte
zwischengespeichert zu werden. Gnu Emacs erkennt automatisch die
gerade editierte Programmiersprache (C, Perl, Java, HTML, SGML, TeX,
Ada, Fortran, Modula, Pascal, Lisp, Prolog, Assembler ...) und
stellt deren Konstrukte farblich eindrucksvoll dar. Emacs eignet sich
als komplette Entwicklungsumgebung einschließlich
Quelltext-Debugger.
Daneben lassen sich mit Emacs Verzeichnisse
auflisten, News und el. Post lesen und verschicken, Dateien mit FTP
übertragen, Telnet-/rsh-/ssh-Verbindungen aufbauen und sogar
WWW-Seiten aufrufen. Durch das Vorhandensein eines Terminal-Emulators
sowie eines Shell-Modus können Befehle ausgeführt werden, deren
Ausgaben auch bei größerem Umfang oder beim Auftreten von
Steuerzeichen nicht verlorengehen, sondern sich in Ruhe in einem
Fenster des Editors zurückblättern und weiterbearbeiten lassen. Emacs
unterstützt viele Sprachen. So lassen sich mit Emacs bei
entsprechender Installation selbst koreanische, japanische
und chinesische Texte erstellen.
Dank Menüs und standardmäßigen intuitiven
Einfüge-Modus' können Einsteiger problemlos ohne Vorkenntnisse mit
Maus und Kursortasten navigieren und Änderungen vornehmen. Um den
Umstieg von einem anderen Editor zu erleichtern, enthält Emacs zudem
Emulatoren für so bekannte Editoren wie Vi, WordStar oder VAX/VMS
TPU/EDT. Häufig gebrauchte Tastenfolgen lassen sich interaktiv als
Makro aufzeichnen und auf eine neue Taste legen. Für Fortgeschrittene
ist Gnu Emacs in der Programmiersprache Emacs-Lisp programmierbar.
Emacs ist für alle zeitgemäßen Rechner und Betriebssysteme (UNIX,
Windows, OS/2, MacOS ...) verfügbar und standardmäßiger Bestandteil
jeder Linux-Distribution.
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