Unix ist tot
Matthias Teege (selbstaendig) / Homepage / E-Mail:
Sonntag, 11:00 Uhr, Raum V2
Unix ist tot - oder wie Rob Pike schon 1991 meinte: "Not only UNIX is dead, it's starting to smell really bad". Spätestens als Mitte der 80iger Jahre die Workstations aufkamen und der Trend, weg von den großen zentralisierten Systemen hin zu kleinen, einfachen, vernetzten und personalisierten Rechnern einsetzte, zeigten sich die Schwächen von Unix. Unix war für solche Umgebungen nicht geschaffen worden und hatte Schwierigkeiten, neue Technologien zu adaptieren. Deshalb entwickelte die Gruppe um Dennis Ritchie, Ken Thompson und Rob Pike,
die auch für die Entwicklung von Unix und C verantwortlich ist, einen Nachfolger für das veraltete Unix mit dem Namen Plan 9.
Plan 9 war als Forschungsystem konzipiert und sollte die gröbsten
Fehler, die bei der Entwicklung von Unix gemacht wurden, beheben. Es sollte die zentrale Administrierbarkeit der großen Multiusersysteme mit der Kosteneffektivität der Workstations verbinden. Ziel war die Schaffung eines Timesharing Systems basierend auf vernetzten Workstations. Plan 9 wurde von Grund auf neu entwickelt und berücksichtigte als erstes Betriebssystem die Tatsache, dass es grafische Anzeigegeräte und Netzwerke gab. Heute ist Plan 9 ausgereift, verfügbar und einsatzfähig.
Der Vortrag gibt eine Einführung in die einzigartigen Konzepte von
Plan 9 und stellt deren Einsatzmöglichkeiten vor. Er zeigt ein
Betriebssystem, in welchem viele Probleme, mit denen Unix/Windows Benutzer und Administratoren täglich konfrontiert sind, auf einfache, elegante und grundsätzliche Weise gelöst sind. Er zeigt, warum Unix nicht nur tot ist, sondern auch schon übel riecht, und er zeigt, warum es wichtig ist, echte Alternativen zu entwickeln. Er richtet sich an alle, die kein Windows wollen, bei der Installation der vierten Linux Distribution feststellen, dass sie genauso schlecht ist wie die Erste, und die, die wissen, dass auch BSDs nur Unixklone sind.
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